Bärlauch
- Allium ursinum (Hexenzwiebel, Zigeunerlauch, Waldknoblauch, Wurmlauch,
Ramschel)
Der Bärlauch gehört zur Familie
der Lauchgewächse (Alliaceae) sowie der Liliengewächse (Liliaceae).
Vorkommen: Man findet ihn meist
in feuchten lichten Laubwäldern oder Auenwäldern, in Gebirgsregionen,
in Parkanlagen und dort wo er humusreichen Boden findet - wo er wächst,
da breitet er sich meist großflächig aus (durch Versamung).
Sammelzeit: Bärlauchblätter von März bis Mai, oder im magischen
Sinne bis zum 30. April (Walpurgis) vor der Blüte, welche sich
von Mai bis Juni öffnet. Im Mai ernten wir die noch geschlossenen
Blütenköpfe (für Kapern) und im Spätsommer - Herbst
die Zwiebel (Verwendung wie Knoblauch).
Erntehinweis: Es kommt immer wieder
mal vor, das Bärlauch mit Giftpflanzen wie Maiglöckchen, Aronstab,
oder der Herbstzeitlosen verwechselt wird, wenn wir jedoch vorher an
den Blättern reiben und
ein knoblauchartiger Geruch entströmt, dann haben wir Bärlauch
vor uns. Trotzdem sollten die Blätter einzeln und achtsam geerntet
werden .Immer nur einige Blätter von einer Pflanze nehmen, nie
das ganze Blattwerk und nur dort wo genügend Bestand da ist. Auf
naturnahe, saubere Plätze achten.
Bärlauch wird in der Blütezeit
nicht giftig - wie einige vermuten - über die Blüte entweichen
die
ätherischen Stoffe und die Pflanze verliert an Wirkung und Geschmack.
Inhaltstoffe: Ätherische Öle
(hauptsächlich Allicin u. Vinyldisulfid), Fructosane, Mineralsalze,
Schleim, Glycoside, viel Vitamin C (Ascorbinsäure).
Wirkung: Wie Knoblauch, stark reinigend,
harntreibend, blutdrucksenkend, antiseptisch, vitalisierend
Signatur: Wächst im Feuchten
- wirkt auf die Körpersäfte!
Geruch lauchig, scharf - abwehrend - stärkt die Abwehrkräfte!
Anwendung:
Am besten frisch in Salate, Brotaustriche, zu allem was wir sonst mit
Knoblauch kombinieren, nur blanchieren - nicht kochen! Konservieren
als Pesto (Blätter nicht waschen oder im nassen Zustand ernten
- Gefahr der Gährung) eingelegt in Öl oder Essig - auch die
Zwiebeln, geschlossene Blütenköpfe als Kapern,
medizinal als Tinktur, Bärlauch-Schnaps oder -Wein.
Besondes zu empfehlen in der Geriatrie,
zur allg. Vitalisierung und Immunstärkung, zur Reinigung aller
Körpersäfte und Organe insbesondere der Lunge und bei Bluthochdruck.
Magisches:
Pflanzen mit starkem Geruch wurden bereits im Mittelalter wegen ihrer
„vertreibenden“ Kraft genutzt. Wir wissen alle um die Verwendung
von Knoblauch gegen Vampire. Aber auch das Vertreiben von Krankheiten
wird im „Ramschelfest“ deutlich, bei welchem traditionell
zum 30. April Bärlauch gesammelt und dem Vieh gebracht wurde um
es von Krankheit zu heilen und davor zu beschützen.
Im alten Rom war der Bärlauch
der Göttin Ceres geweiht - aus Bärlauchpreßsaft mit
Koriander gemischt
stellte man einen Liebestrank her, der sogar bei „angehexter“
Impotenz geholfen haben soll.
Name: Der Name Bärlauch zeigt
das diese Pflanze schon bei den Germanen und Kelten bedeutsam war, da
sie Kraftpflanzen und heilige Pflanzen oft nach heiligen Tieren bzw.
Krafttieren (Bär, Fuchs, Wolf) benannten. Der Bär symbolisiert
in der Zeit wo er aus seinem Winterschlaf erwacht, das Frühlingserwachen,
die Wiederkehr der Sonne.
Diese Symbolik finden wir auch
im Märchen von Schneeweißchen und Rosenrot wo es unter seinem
Fell des Bären, dem Hüter der Erdschätze golden (Sonne)
herausglänzt.
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